Die sind doch an allem Schuld...

"Ausländer nehmen uns doch die Arbeitsplätze weg"

Ja? Was wäre denn, wenn alle Pizzerien, Kebab-Imbisse schließen, alle ausländischen Bau- und Fabrikarbeiter und -arbeiterinnen und die Müllabfuhr streiken, die Hotels und Restaurants alles ausländische Personal, Kellner und Kellnerinnen, das Kochpersonal usw., entlassen würden?

Nichts ginge mehr in deutschen Landen. In vielen Bereichen gibt es trotz der hohen Arbeitslosigkeit keine geeigneten oder interessierten Bewerber und Bewerberinnen. Das gilt insbesondere für Bereiche wie Hoch- und Tiefbau, Untertagebau, für Nacht- und Schichtarbeit.

Logische Schlußfolgerung: Ausländische Menschen nehmen den Deutschen so gut wie keine Arbeitsplätze weg und über die Anzahl der Arbeitsplätze entscheiden die Unternehmen!

Trotzdem stellen rechtsextremen Parteien immer wieder die Forderung auf: Arbeit zuerst für Deutsche. Na, werden sie diese auch tatsächlich haben wollen...

"Ausländer nehmen uns die Wohnungen weg"

Auch dies eine sehr beliebte Parole von Rechtsextremisten, welche auch von vielen anderen Parteien zum Stimmenfang übernommen worden ist.

Tatsache ist aber, daß insgesamt zu wenig Wohnungen vorhanden sind. Insbesondere Jugendliche, Studenten und Studentinnen bzw. Personen mit geringen Einkommen sind davon betroffen.

Dies ist eine Folge der verfehlten Wohnungsbaupolitik der Bundesregierung (die CDU/CSU Regierung strich 1983 alle Gelder für den sozialen Wohnungsbau, trotz des absehbaren Mehrbedarfs; auch heute ist dieser Bereich immer noch stark benachteiligt). Dies wäre auch so, wenn keine ausländische Menschen hier wären.

Allerdings gibt es auch Fälle in denen ausländische Menschen den Deutschen Menschen tatsächlich Wohnraum streitig machen. Im allgemeinen sind das Altbauwohnungen, oft ohne eigene Toilette und ohne Zentralheizung, Wohnungen, welche Deutsche oft nicht beziehen wollen.

"Ausländer überschwemmen unser Land!"

Allerdings gibt es dieses Argument seitdem der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ins stocken gekommen ist und Schuldige für die hohen Arbeitslosenzahlen gesucht werden mußten. Leider wird aber vergessen, Das die ausländischen Menschen aber gerade für diesen wirtschaftlichen Aufschwung in den 50ziger und 60ziger dringend gebraucht wurden. Ohne sie hätte der hohe Bedarf an Arbeitskräften nicht gedeckt werden können.

In der Bundesrepublik leben zur Zeit etwa 7 Millionen ausländische Bürger und Bürgerinnen. Dies entspricht etwa einem Anteil von 9 Prozent an der Gesamtbevölkerung und dies ist nicht mal sehr viel. In der Schweiz beträgt der Anteil ungefähr 16,4 Prozent, in Frankreich etwa 8 Prozent. Allerdings wären nach deutschem Recht in Frankreich über 25 Prozent der Menschen ausländisch. Es braucht sich also niemand vor einer Überfremdung zu fürchten.

Fazit: Man wollte Arbeitskräfte, es kamen Menschen!

"Ausländer liegen uns auf der Tasche!"

Auch die ausländischen Bürger und Bürgerinnen zahlen Steuern, Beiträge zur Krankenkasse, Arbeitslosen- und Rentenversicherung.

Durch die günstige Altersstruktur der ausländischen Menschen gibt es für Fachleute keinen Zweifel: Ohne sie wurde die Rentenversicherung auf äußerst wackligen Beinen stehen (Ausländische Beschäftigte zahlen jedes Jahr etwa 10 Milliarden DM in die gesetzliche Rentenversicherung nutzen diese aber nur im geringen Teil, da viele wieder in ihre Heimat zurückkehren.)!

"Ausländer wollen sich nicht anpassen!"

Alle Menschen sind von Natur aus sehr anpassungsfähig.

Wer aber schon mal ohne Sprachkenntnisse sich versucht hat in einem fremden Land durchzufragen, kennt die Schwierigkeiten. Wer sich in einem neuen Land eine Zukunft aufbauen will, bleibt nicht nur für 14 Tage und hat auch keinen Reiseleiter als Hilfe. Vielmehr müssen diese Menschen eine neue Sprache lernen, sich an die Arbeitssituation, an Unterricht, Ausbildung und vielen, vielen anderen Dingen anpassen.

Wenn es aber um Religion, Kleidung, politische Auffassung und ähnliches geht, darf es keine Anpassungszwänge geben. Dies ist ein von Pässen unabhängiges Recht auf Selbstbestimmung und durch unsere Verfassung garantiert.

Jeder und jede von uns würde Protest erheben, müßten er oder sie zwangsweise in Lederhose oder im Dirndl herumlaufen und regelmäßig die Schlagerparade hören.

Schlußfolgerung: Der Entwicklungsstand einer Gesellschaft kann nicht an nationalen Parolen, wohl aber an ihrer Vielfalt und Toleranz gemessen werden.

"Fakten statt Parolen und Phrasen"

Besonders durch die CDU/CSU wurde die Asyldebatte forciert. Sie griff bei der Jagd nach Stimmen die rechtsextremistischen Forderungen auf und machte sich diese zu Nutzen. Bei vielen Menschen wurde so die Angst und Abneigung gegenüber ausländischen Menschen geschürt. Dies endete bei einigen auch in offenen Aggressionen bis hin zum Mord.

Was wir wollen ist eine der Wahrheit entsprechende Aufklärung und das die wahren Schuldigen von Sozialabbau und Arbeitslosigkeit genannt werden,denn:

Soziale Gerechtigkeit braucht keine nationalen Parolen!
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